[vc_row][vc_column][vc_column_text]Die Verzweiflung ist mit Händen zu greifen. Kein echter Wandel, nirgends, beklagen Deutschlands Berater in sozialen Medien und Zeitungskolumnen. Christoph Bornschein von der Agentur TLGG konstatiert im aktuellen Manager Magazin gar „Führungsversagen“ und kritisiert „das oberflächliche Kopieren von Best Cases“, halbherzige „Kultur Meet-ups“ und ziellose „Change-Prozesse“.
Puh. So berechtigt die Kritik an den Unternehmenschefs sein mag: Dieser Duktus offenbart, dass viele Unternehmensberater und Führungskräfte-Coaches zunächst vor der eigenen Haustür kehren sollten. Denn sie reden nicht nur an ihren Kunden vorbei, sondern schüren mit Floskel- und Anglizismen-Exzessen Skepsis und Widerstände.
Alte Sprache für eine neue Zeit
Ja, Sprache lebt und wandelt sich, aber auch hier gilt: Wenn’s zu schnell geht, fördert dies Sehnsüchte nach der „guten alten Zeit“ statt Lust auf Veränderungen. Das gilt insbesondere, wenn wohlklingende Begriffe Worthülsen bleiben. Denn sas ist Wasser auf die Mühlen all derer, die ohnehin den Verdacht hegen, dass überbezahlte Dampfplauderer am Werk sind.
Wer Menschen überzeugen will, muss auch sprachlich runter vom hohen Ross und rein in den Maschinenraum. Das bedeutet: Anglizismen und Schlagworte dosierter einsetzen – und die verbleibenden mit Leben füllen. Was heißt „Change“ konkret für den Arbeitsalltag? Was verbirgt sich hinter „Design Thinking“ und „Social Collaboration“?
Zugespitzt formuliert: Eine „alte“ Sprache ebnet den Weg in eine neue Zeit. Denn wer Menschen drängt, ihre Komfortzone zu verlassen, sollte ihnen zumindest sprachliche Zumutungen ersparen.[/vc_column_text][/vc_column][/vc_row]