[vc_row][vc_column][vc_column_text]Im Urlaub habe ich „Der Ruf der Horde“ von Mario Vargas Llosa gelesen. Darin porträtiert der peruanische Schriftsteller liberale Denker wie den österreichischen Philosophen Karl Popper, von dem er ein bemerkenswertes Zitat überliefert:

„In meinen Augen ist das Streben nach Einfachheit und Transparenz die moralische Pflicht aller Intellektuellen: Mangel an Klarheit ist eine Sünde, Aufgeblasenheit ein Verbrechen.“

Popper, schreibt Vargas Llosa, habe Philosophen wie Aristoteles oder Hegel für ihren Verbalismus kritisiert – „für diesen Hang, die Erörterung des Wesentlichen ins Geschwurbel zu ziehen“.

Womöglich ist das ein entscheidender Unterschied zu elitären Denkern: Popper, der große Liberale, wollte Menschen befähigen, mitzudenken und zu reden – unabhängig von Herkunft und Bildung. Respekt und der Glaube an das Individuum prägten sein Denken; Unklarheit erschien ihm respektlos.

Manche Intellektuelle und Politiker lassen diesen Respekt leider vermissen, obwohl sie sich eines liberalen Weltbildes rühmen. Derweil punkten Populisten vom rechten und linken Rand, für die die Freiheit Verhandlungsmasse ist, mit einfachen, klaren Botschaften. Es ist deshalb höchste Zeit, dass sich die liberale Avantgarde auf Popper zurückbesinnt – und Komplexes verständlich erklärt.

 

[/vc_column_text][/vc_column][/vc_row]